Philosophie

„Fussballschule Bergisches Land – Mehr als Fussball.“

Wir ermöglichen allen fußballbegeisterten Kindern und Jugendlichen im Bergischen Land ein ganzheitliches Fußballtraining, bei dem wir neben der fußballerischen Ausbildung auch soziale Werte für das weitere Leben vermitteln wollen.

In unserem vereinsergänzenden und –unterstützenden Angebot werden sowohl fußballerische Talente als auch Neueinsteiger alters- sowie leistungsgemäß individuell gefördert.

Die Förderung der fußballerischen und der persönlichen Entwicklung stellen dabei die zwei Eckpfeiler unserer Ausbildungsphilosophie dar. Um eine wirksame und nachhaltige Entwicklung erzielen zu können, orientieren wir uns bei der Trainingsgestaltung an den Bedürfnissen und dem jeweiligen Entwicklungsstand der jungen Fußballerinnen und Fußballer. Durch die Vermittlung von Spaß und Begeisterung für den schönsten Sport der Welt, schaffen wir den Nährboden, aus dem die Kinder und Jugendlichen ihre Eigenmotivation entwickeln, Neues lernen und ausprobieren zu wollen. Die daraus resultierenden Erfolgserlebnisse tragen dazu bei, das Selbstvertrauen zu stärken und den Spaß am Fußball nachhaltig zu fördern. Ergebnisdenken und übermäßigen Leistungsdruck betrachten wir im Kinder- und Jugendfußball als Entwicklungsbarrieren. Kinder wollen und sollen Spaß sowie Freude am Fußball haben, denn wer Spaß an etwas hat, lernt gerne und leichter.

Unsere Ausbildungsphilosophie

Mit unserer Ausbildungsphilosophie verfolgen wir das Ziel, die Kinder und Jugendlichen in ihrer Entwicklung genau da abzuholen, wo sie sich aufgrund ihres Alters und Leistungsstandes befinden. Um eine optimale persönliche sowie fußballerische Entwicklung zu bewirken, sollen die individuellen Stärken des Kindes gefördert und die Schwächen abgebaut werden.

WAS wird am besten WIE trainiert?

Das WAS:

Unsere Trainingsinhalte unterteilen sich in die folgenden Kernelemente:

Bei diesem Trainingsschwerpunkt schulen wir die Spieler in ihren technischen und koordinativen Bewegungsabläufen. Die für den Fußball relevanten Bewegungsabläufe sollen durch vielseitiges Technik- und Koordinationstraining feinmotorischer und schneller werden.

Die technisch-koordinativen Übungen ermöglichen den Kindern und Jugendlichen das Erlernen und Verbessern von Dribbling, variantenreichen Tricks, Passspiel, Ballan- und –mitnahme, Torschuss sowie einer richtigen Lauftechnik.

Bei allen Übungen achten wir besonders auf die beidfüßige Durchführung und dass jedem Kind eine maximale Anzahl an Ballkontakten ermöglicht wird. Denn das Erlernen von neuen Bewegungen hängt maßgeblich von der Anzahl der Wiederholungen ab.

Um ein Üben der technisch-koordinativen Anforderungen bei höchstem Tempo und maximaler Motivation der Kinder zu ermöglichen, werden gezielt technische Wettkampfformen in das Training integriert, in denen die Kinder technisch-koordinative Anforderungen unter Zeitdruck im Wettbewerb ausführen müssen. Dadurch sollen spielnahe Wettkampfbedingungen simuliert werden, denn auch in ihren Vereinen werden die Kinder in den Meisterschaftsspielen Woche für Woche mit Raum-, Zeit- und Gegnerdruck konfrontiert.

„Ohne Frage bedarf es Übungen, die die Technik verbessern, aber die Technik zu üben, ohne Bezug zum Spiel, hat keinen großen Wert. Der Lernende braucht den Zusammenhang.“

-Horst Wein-

Daher dient das bei uns in die Aufwärmphase integrierte Technik- und Koordinationstraining als Vorbereitung auf die im Hauptteil stattfindenden Übungs- und Spielformen. Dabei lernen die Kinder und Jugendlichen die einzelnen Bewegungsabläufe (z.B. eines Tricks) zunächst in Übungsformen kennen, um diese später in Spiel- und Wettkampfformen unter Einbeziehung von Mit- und Gegenspielern zielgerichtet anwenden zu können. Desweiteren werden die im Hauptteil stattfindenden Übungs- und Spielformen häufig mit Torschusstraining kombiniert, bei dem die zuvor erlernten Tricks und Techniken erneut angewendet und gefestigt werden können.

Ziel des Trainingsbausteins „Technik und Koordination“ ist es, dass sich die Bewegungsabläufe der Fußballtechniken und insbesondere der Tricks durch eine hohe Wiederholungszahl verfestigen, damit die Aktionen selbstbewusst und mit einem hohen Tempo unter Wettkampfbedingungen durchgeführt werden können. Mit einer gut geschulten Technik sind die Spieler desweiteren in der Lage, im Spiel während der Ballführung den Blick vom Ball zu lösen, sodass Raum, Gegner- und Mitspieler besser wahrgenommen werden können, um daraufhin eine sinnvolle Handlungsentscheidung zu treffen (siehe Trainingsbausteine „Schulung des 1 gegen 1 und „Taktik und Spielintelligenz“).

In variantenreichen Übungs- und Spielformen schulen wir die Kinder und Jugendlichen sowohl im offensiven als auch im defensiven 1 gegen 1. Dabei agieren die Spieler wechselweise als Angreifer und Verteidiger.

Den Fokus dieses Trainingsbausteins legen wir zunächst auf das offensive 1 gegen 1, da spielentscheidende Situationen oftmals von dribbelstarken und trickreichen Offensivspielern ausgehen. Des Weiteren wollen Kinder erfahrungsgemäß dribbeln und Tore schießen und vor allem gelungene Offensivaktionen fördern die Motivation sowie das Selbstvertrauen der Kinder.

Sie werden daher immer wieder dazu ermutigt, zielstrebige und mutige Einzelaktionen zu suchen, Tricks auszuprobieren und auch bei Misserfolgen nicht aufzugeben. Die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen (wie z.B. Dribbeltechniken, die Ballan- und Mitnahme sowie verschiedene Finten und Tricks), werden im Trainingsbaustein „Technik und Koordination“ gelegt und sollen die Kinder dazu befähigen, Drucksituationen im Spiel erfolgreich zu lösen.

Exemplarische Trainingsziele für das offensive 1 gegen 1

  • Mutig das Duell mit dem Gegner suchen und zuvor erlernte Techniken und Tricks ausprobieren.
  • Techniken und Tricks zielgerichtet anwenden, indem man z.B. vor der Anwendung eines Tricks den Gegenspieler so andribbelt, dass anschließend der benötigte Raum für die Durchführung des Tricks entsteht.
  • Die Aktion mit hohem Tempo durchführen und dabei die enge Ballführung nicht verlieren.

Exemplarische Trainingsziele für das defensive 1 gegen 1

  • Die Situation und den Gegner beobachten, um dann den Gegner zum richtigen Zeitpunkt zielgerichtet anzulaufen.
  • Die zielgerichtete Eroberung des Balles auch gegen schnellere Gegenspieler (z.B. durch Kreuzen des Laufweges zum richtigen Zeitpunkt).
  • Den Körper im Zweikampfverhalten richtig einsetzen und nach Balleroberung eine zielstrebige Offensivaktion ausführen.

„Fußball zu spielen, ohne zu denken, ist, wie aufs Tor schießen, ohne zu zielen!“

– Horst Wein –

Ein intelligenter und taktisch geschulter Spieler zeichnet sich im Spiel dadurch aus, zum richtigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung zu treffen. Dies bezieht sich sowohl auf Aktionen mit als auch ohne Ball. Wir bieten den Kindern und Jugendlichen in variantenreichen Übungs- und Spielformen die Möglichkeit, ihren Erfahrungsschatz in sich permanent und schnell wechselnden Spielsituationen zu vergrößern, um darauf in zukünftigen Spielsituationen bei ihrer Entscheidungsfindung zurückgreifen zu können. Aufgrund des immer höher werdenden Spieltempos im Fußball legen wir ein besonderes Augenmerk auf die Handlungsschnelligkeit in unseren Übungs- und Spielformen. Die Spieler durchlaufen dabei stets folgenden Handlungsprozess:

Wahrnehmung –> Antizipation –> Entscheidungen treffen –> Aktions- und Bewegungsschnelligkeit

Für ein schnelles Handeln mit und ohne Ball ist es daher jederzeit erforderlich, dass die Spieler eine offene Spielstellung einnehmen, ständig die Spielsituation beobachten und analysieren, um z.B. schon vor der Ballannahme verschiedene Lösungsmöglichkeiten im Kopf durchspielen zu können und dem Gegner damit gedanklich einen Schritt voraus zu sein.

Im Fußball entscheidet also nicht nur die physische, sondern auch die geistige Schnelligkeit. Ziel ist es, eine Spielsituation schneller zu antizipieren als der Gegner, um dann eine sinnvolle Entscheidung (z.B. ein Pass oder Dribbling) zu treffen. Daraufhin gilt es, diese Entscheidung schnell und zielstrebig umzusetzen.

Um z.B. als ballführender Spieler eine Spielsituation analysieren zu können, muss der Blick vom Ball gelöst werden, um Mitspieler, Gegenspieler und den freien Raum erkennen zu können. In dem Fall sollte man also technisch so gut ausgebildet sein, dass beim Dribbeln der Blick auf die Spielumgebung gerichtet werden kann und trotzdem eine sichere und enge Ballführung gewährleistet ist. Die dafür notwendigen technischen Voraussetzungen (z.B. Dribbeltechniken, Passtechniken) werden in der Aufwärmphase in dem Trainingsbaustein „Technik und Koordination“ geschult.

Unter der fußballspezifischen Athletik fassen wir das Training der 4 konditionellen Fähigkeiten (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit) zusammen.

Diese konditionellen Fähigkeiten bestimmen maßgeblich das körperliche und zeitgleich fußballerische Leistungsvermögen. Das Training der Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit ist eine unumgängliche Voraussetzung, um im immer schneller werdenden Fußball mithalten zu können.

Um die fußballspezifische Fitness unserer Spieler optimal zu fördern, folgen wir hierbei dem Trainingsprinzip von
Dr. Raymond Verheijen, der als Konditionstrainer u.a. für den FC Barcelona und FC Chelsea London arbeitete:

„Fußballkondition bekommt man durch Fußballspielen.“

Fußballspezifische Kraft- und Beweglichkeitsübungen verknüpfen wir beispielsweise mit dem technisch-koordinativen Aufwärmen. Das Training der Schnelligkeit wird sowohl in den Übungs- als auch Spielformen integriert. Das Ausdauertraining wird über die Intensität, Dauer und Pausenlänge der Trainingsformen über das gesamte Training hinweg gesteuert. Somit findet ein Training der Kondition statt, das zeitgleich ein permanentes Training mit dem Ball ermöglicht.

Neben der Verbesserung der Fitness dient unser Konditionstraining auch der Vorbeugung von Verletzungen. Der Eintritt in die Pubertät und die damit einhergehenden körperlichen Veränderungsprozesse sind mit einem gesteigerten Verletzungsrisiko verknüpft. Vor allem im Hüft- und Beinbereich können vermehrt Muskelzerrungen, Sehnenreizungen und Bänderrisse bzw. –dehnungen auftreten. Um das Verletzungsrisiko zu reduzieren, beziehen wir ab dieser Altersklasse das Dehnen sowie Kräftigungs- und Stabilisationsübungen vermehrt in das Training mit ein. Hierbei werden auch gezielte kurzzeitige Phasen ohne Ball in das Training integriert. Diese Zeit wird genutzt, um unterschiedliche Übungen zur Kräftigung und Stabilisation der Bein-, Hüft- und Rumpfmuskulatur sowie unterschiedliche Dehntechniken zu erklären und durchzuführen. Durch die Auseinandersetzung mit dem Thema Verletzungsprophylaxe sensibilisieren wir das Gefühl der Jugendlichen für ihren eigenen Körper. Dadurch sollen sie langfristig ein Gespür dafür entwickeln, welche Übungen sich für sie gut eignen, um diese auch im Eigentraining zu Hause bzw. im Vereinstraining durchführen zu können.

Das WIE:

Folgende Merkmale stellen den Rahmen für die Durchführung unserer Trainingsinhalte dar:

Die Vermittlung von Spaß am Fußball durch altersgerechtes und motivierendes Training bildet die Grundlage für die fußballerische Weiterentwicklung. Dabei soll durch häufiges und zielgerichtetes Loben das Selbstvertrauen und die Motivation der Kinder gestärkt werden.

Klare Verhaltensregeln, die ein faires und respektvolles Miteinander ermöglichen. Diese Regeln werden mit den Kindern und Jugendlichen gemeinsam festgelegt, denn uns ist es wichtig, dass sie diese Regeln für sich selbst als sinnvoll erachten und aus Überzeugung umsetzen. So möchten wir ein stückweit zur Schulung von sozialer Kompetenz beitragen und für ein freundschaftliches Miteinander sorgen, das durch gegenseitige Unterstützung, Rücksichtnahme und Wertschätzung geprägt ist.

Kleine Trainingsgruppen, die eine individuelle Förderung des einzelnen Kindes ermöglichen.

Schaffung eines lernförderlichen Trainingsklimas, bei dem Fehler ausdrücklich erlaubt sind. Denn wer sich traut Neues auszuprobieren, wird am Anfang zwangsläufig auch Fehler machen. Wir ermutigen die Kinder dazu nicht aufzugeben, ihre Stärken auszubauen und aus ihren Fehlern zu lernen.

Eine langsame Steigerung der Komplexität und des Schwierigkeitsgrades der Übungs- und Spielformen, die eine Über- als auch Unterforderung ausschließen. Bei einer Trainingseinheit konzentrieren wir uns auf einen Schwerpunkt, der in aufeinander aufbauenden Übungs- und Spielformen vom Aufwärmen bis zum Abschlusspiel erkennbar ist.

Eine systematische Vorbereitung und Organisation der Trainingseinheiten, die eine effektive Nutzung der Trainingszeit, hohe Wiederholungszahlen und viele Ballkontakte ermöglichen.

Durch zielgenaue Fragen werden die Kinder und Jugendlichen aktiv in den Lernprozess eingebunden. Diese fordern zum selbstständigen Denken und Handeln auf und wechseln sich mit gezielten Korrekturhinweisen der Trainer ab.

Wechselnde Positionen in den Abschlussspielen, damit die Kinder verschiedene Perspektiven auf dem Spielfeld kennenlernen und mit den unterschiedlichen Handlungsanforderungen der jeweiligen Spielpositionen konfrontiert werden.